Ursprung

In den 70iger Jahren gab es in Innsbruck die ersten Bestrebungen, Frauen in Akademische Verbindungen zu integrieren. Seit der Gründung der ersten katholischen männlichen Hochschulverbindungen hatte sich die Sozialsituation entscheidend geändert, rund 50% der Studierenden waren Frauen. So wurde auf der Cartellverbandsversammlung des ÖCV im Jahre 1979 in Feldkirch unter dem Vorsitz der KÖHV Leopoldina folgender Beschluss gefasst: „Einer allfälligen Gründung von Verbindungen mit Mädchen wird nichts in den Weg gelegt.“ Dieser Beschluss ermöglichte die Gründung gemischter Verbindungen außerhalb des Cartellverbandes auch aufgrund der Initiative einzelner Mitglieder des CV.

Anfang der 80iger Jahre gab es in der KÖHV Leopoldina Gespräche über eine Verbindung, in der Frauen integriert werden sollten. Diese Gespräche führten zu keiner Einigung, aber es wurde das erste Mal der Name „Claudiana“ für die neu zu gründende Verbindung in Erwägung gezogen.

Auch in der AV Austria zu Innsbruck gab es zu dieser Zeit Bestrebungen, Frauen in die Verbindung zu integrieren. So wurde der „Verein der Freunde der AV Austria“ gegründet. Die Frauen hatten auf den Konventen Sitz ohne Stimme und waren berechtigt, Band und Deckel der AV Austria zu tragen. Dieses Modell war nicht erfolgreich. Der „Verein der Freunde der AV Austria“ wurde 1984 aufgelöst.

Gründung der AV Claudiana 

Im Herbst 1983 wurden von Mitglieder der KÖHV Leopoldina (Dr. Ernst Dejaco, Dr. Uli Nachbauer, Mag Wolfgang Türtscher) und der AV Austria (Dr. Christoph Lauscher, Dr. Heinz Oppitz) die ersten Gespräche geführt, um eine neue gemischte Verbindung zu gründen.

In Folge wollte man Interessenten aus beiden Verbindungen gewinnen. So kamen neben anderen Michael Gunz von der KÖHV Leopoldina und aus dem Umfeld der KÖHV Leopoldina Mag. Edith Loe (verheiratete Dejaco) zu diesem Kreis dazu.

Man bildete ein Proponentenkomitee und übernahm den Namen „Claudiana“ für die neue Verbindung. Man einigte sich, dass die Neugründung vorerst geheim bleiben sollte, um Animositäten im Innsbrucker Cartellverband (ICV) und innerhalb der einzelnen Verbindungen zu vermeiden.

Als Wahlspruch wurde auf Vorschlag Dr. Uli Nachbauers in Anlehnung an das Paulus-Zitat „ecclesia semper reformanda est“ „semper renovanda“ gewählt. Das sollte dokumentieren, dass die neue Verbindung kein statisches Gebilde sein soll, sondern zur Flexibilität verpflichtet ist.

Die konstituierende Sitzung der Akademischen Verbindung Claudiana zu Innsbruck fand am Freitag, dem 13. April 1984 um 19 Uhr in den damaligen Räumlichkeiten des Instituts für Finanzwissenschaften (genannt Claudiana) statt. Prof. Dr. Clemens-August Andreae stellte sein Büro in der Claudiana zur Verfügung.

Unter der Amtszeit von Gründer Dr. Christoph Lauscher als Vorortspräsident des ÖCV wurde am 9. Mai 1986 auf der CVV des ÖCV das Verbändeabkommen zwischen dem ÖCV und der AV Claudiana von den Delegierten angenommen. Dieses Abkommen bedeutet für die Claudiana eine gute Grundlage für den Kontakt zum ÖCV. 2012 folgte ein Freundschaftsabkommen mit dem ICV und der Beitritt zum EKV (Europäischer Kartellverband).

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